Der Font Louis
Ausgangspunkt sind drei unvollständige Setzkästen mit Holzlettern zur Schrift »Fanfare«, gestaltet vom Grafiker Louis Oppenheim, der in Berlin der zwanziger Jahre des letzen Jahrhunderts als Werbegrafiker wirkte.
Auf Grundlage der Fotos zu diesen Setzkästen wurde der Font »Louis« entwickelt, ergänzt mit neuen Ligaturen, ein @-Zeichen und ein versales ß. Diese Interpretation sucht die Balance zwischen moderner Strenge und dem lebendigen Charakter dieser expressiven Schrift der »Goldenen Zwanziger«.
Louis Oppenheim (1879 bis 1936) war ein deutscher Grafiker, Maler und Schriftgestalter. Er wurde in Coburg geboren und studierte in London. 1910 ging er nach Berlin und arbeitete in der Weimarer Zeit u.a. für die AEG, Persil und die Reichsbahn. Seine Plakate sind bedeutende Beispiele des Berliner Plakatstils (ein Sachplakat funktional mit großen Schriften und flachen Farbflächen im Gegensatz zum Jugendstilplakat). Er entwarf 1919 auch die ersten Münzen der Weimarer Republik.
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